Zum heutigen Weltmenstruationstag möchten wir euch eine Möglichkeit der Monatshygiene vorstellen: Die Menstruationstasse.
Die Menstruationstasse ist eine Variante der Monatshygiene, die zurzeit einen regelrechten Boom erlebt. Sie kann heute in unterschiedlichen Farben, Formen und Größen bereits in Drogeriemärkten erworben werden. Dabei stellt sie eine Alternative zu herkömmlichen Tampons, Slipeinlagen oder Binden dar und kann als Revolution der Monatshygiene-Artikel angesehen werden – auch deshalb, weil sie den Zugang für Frauen* zu Monatshygieneartikel erleichtert. Warum ich persönlich so überzeugt bin von der Menstruationstasse? Sieben Gründe, warum ich während meiner Regel nicht mehr auf die Menstruationstasse verzichten möchte.
1. Weniger Müll
Durch die Verwendung einer Menstruationstasse entsteht viel weniger Müll als durch herkömmliche Produkte wie Tampons, Slipeinlagen oder Binden. Nichts landet dabei im Müll – geschweige denn in der Toilette. Menstruationsblut kann natürlich in der Toilette entsorgt werden und verursacht dort auch keinerlei Probleme.
2. Die Kostenersparnis rechnet sich!
Damit geht eine Kostenersparnis einher, die nicht zu unterschätzen ist. Eine Menstruationstasse kann bereits ab 10-15 Euro erworben werden. Besorge ich monatlich Tampons und Binden für ca. 7 Euro, sind die Ausgaben für die Tasse schnell drinnen. Hier könnt ihr berechnen, wie viel Geld ihr euch durch eine Menstruationstasse bis zu euren Wechseljahren spart!
3. Eine Menstruationstasse hält ewig
Zu den bereits genannten Punkten kommt dazu, dass eine Menstruationskappe EWIG hält. Manche Anbieterinnen sprechen sogar von bis zu einem Jahrzehnt! Ich hatte meine erste bestimmt vier Jahre, wobei ich das schon für extrem lange empfinde – wird bedacht, dass sie (ca.) 12 Mal im Monat 3-7 Tage fast ununterbrochen in der Vagina Blut auffängt.
4. Die Anwendungsdauer
Ein weiterer Grund, warum ich die Menstruationstasse lieben gelernt habe, ist die Anwendungsdauer. Ich habe das Gefühl, ich kann die Tasse länger drinnen lassen als beispielsweise ein Tampon und muss mich dadurch nicht dauernd sorgen, ob ich auslaufe oder nicht. Menstruationstassen gibt es in unterschiedlichen Größen, die auf den Körper abgestimmt werden sollten. Unterstützend bei der Auswahl können entweder Herstellerinnen selbst sein oder Videos auf YouTube
5. Reisen, Sport, Alltag – kein Problem!
Ganz wichtig für mich ist außerdem der Wohlfühlfaktor – damit meine ich, dass ich mich durch die Verwendung der Menstruationstasse wesentlich flexibler und „freier“ fühle. Ich spüre den Hygieneartikel kaum während ich ihn benutze und fühle mich nicht so „zugestöpselt“ wie wenn ich ein Tampon verwende. Wisst ihr, was ich meine? Dieses Gefühl, die Vagina ist durch einen „Fremdkörper“ verschlossen, der alles in sich aufnimmt und dadurch größer wird. Außerdem ist die Tasse für mich eine ideale Option auf Reisen oder beim Sport – sie ist einfach handzuhaben und es verrutscht nichts.
6. Toxisches Schocksyndrom (TSS)
Als die ersten Menstruationskappen auf den Markt kamen, wurden sie immer wieder damit beworben, dass sie verhindern am Toxischen Schocksyndrom (TSS) zu erkranken. TSS ist eine Infektion, die durch das Staphylokokken-Bakterium verursacht wird. Sehr saugfähige bzw. supersaugfähige Tampons und zu lang getragene Tampons können Gründe für das TSS sein. Gelangt das Bakterium in den Blutkreislauf, kann dies einen Schock im Körper auslösen und sogar tödlich enden. Sinnvoll kann es deshalb sein, auf Tampons aus reiner Bio-Baumwolle oder alternativen Monatshygieneprodukten wie der Menstruationstasse umzusteigen. Wenn ihr euch näher mit dem Toxischen Schocksyndrom (TSS) auseinandersetzen wollt, könnt ihr hier oder hier nachlesen.
7. Verbundenheit mit meinem Körper
Warum ich mich jeden Monat wieder für die Menstruationstasse entscheide, ist aber sicherlich die Verbundenheit mit meinem Körper, die ich dadurch erlange. Während meiner Regel ermöglicht mir die Menstruationstasse, die Vorgänge in meinem Körper besser nachvollziehen zu können – ich sehe, wie viel Menstruationsblut vom Cup tatsächlich aufgefangen wird, erkenne wie flüssig bis schleimig, hell bis dunkel das Blut ist und registriere auch meinen ganz gewöhnlichen Ausfluss, der sonst vom Tampon aufgesaugt werden würde – eine Menstruationstasse kann deshalb auch im Falle von Scheidentrockenheit zu Verbesserungen führen. Mir ermöglich die Menstruationstasse so, meinen Körper und dessen immer wiederkehrende Abläufe besser nachvollziehen und akzeptieren zu können.
Diese sieben Gründe zeigen, dass ich ein großer Fan der Menstruationstasse bin und so bald nicht mehr auf andere Produkte umsteigen möchte. Negative Aspekte sind mir eigentlich kaum auf- bzw. eingefallen – außer, dass sich die Menstruationskappe mit der Zeit (bzw. besser gesagt: mit den Jahren) ein wenig verfärbt. Das ist nach einer gewissen Anwendungsdauer meiner Meinung nach nicht weiter schlimm und beeinflusst auch nicht die Funktion. Gründlich reinigen oder eine neue zulegen, wäre hier mein Tipp.
Ich hoffe, ihr habt einen großartigen, vulvastischen Weltmenstruationstag und kommt gut durch eure nächste Periode !
Bezüglich des Toxisches Schocksyndroms sei noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich hier um kein medizinisches Fachwissen handelt und zur Abklärung auf jeden Fall ein/e Ärztin herangezogen werden sollte.
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