Food Porn; Photo by Calum Lewis on Unsplash

Wenn Food Porn wörtlich genommen wird

Food Porn ist ein popkulturelles Phänomen, das wir alle kennen. Schon lange bevor Influencer ein Begriff war, geisterten Avocado-Brötchen und Chia-Samen-Puddings durch unsere Newsfeeds. Food Porn bezeichnet eine beeindruckende visuelle Präsentation von Nahrung in Sozialen Medien. Mit Pornographie im eigentlichen Sinne hat das wenig zu tun. Oder doch? Was, wenn man den Begriff wörtlich nimmt? Ich hätte da ein paar Beispiele. Alles ohne Anspruch auf Vollständigkeit und ohne Wertung in der Reihenfolge. Nur vorweg: Am liebsten beschäftigt sich Kunstporno und Queer Porn mit dem Thema. 

Foto: ©Calum Lewis

Alice Moe – Food Porn (for realz)

Die Performance-Künstler*in Alice Moe greift in Food Porn (for realz) das popkulturelle Thema des Food Porn auf. In ihrem* “Dinner for one” verzehrt sie* saftige Früchte, aber auch sich selbst. Es ist ein Kommentar auf die Popkultur, aber auch ein Brückenschlag zwischen sinnlichen Freuden, nämlich dem Essen als sexueller Tätigkeit. Und der Autoerotik als sexueller Nahrung.

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Erika Lust – A weekend in the Garden of Eden 

Ein veganer Guru verzehrt in einem Workshop mit seiner Teilnehmerin saftige Früchte in der Natur. Dabei gibt er Empfehlungen zu Ernährung mit einer satten Note Lebensphilosophie. Danach verzehren sich die beiden gleich gegenseitig – so wie sie geschaffen wurden und umgeben vom satten Gras und saftigen Früchten.

Zu xConfessions

 

Pinklabel.TV – Having my Cake

„Having my Cake“ mit Bishop Black und Morgana Muses zeigt die Reise einer Frau nach Paris, die sich im Leben ein großes Stück vom Kuchen erhofft – und es kriegt! Es geht dabei um Frivolität beim Sex, aber auch um Selbstliebe und Akzeptanz. Die Filmemachenden versuchen dabei auch ein Statement darüber zu machen, dass man es sich erlauben darf, das Leben auch zu genießen und man sich dabei keine unnötigen sexuellen Einschränkungen auflegen muss. Dazu gibt es schöne, farbenfrohe Bilder.

Zum Film auf Pinklabel.TV

 

 

 

Sara Kaaman & Ester Martin Bergsmark – Fruitcake 

Mia Engberg - Dirty Diaries - Fruitcake

Kaaman und Bergsmarks Fruitcake ist auf Mia Engbergs „Dirty Diaries“ zu finden, der wohl ersten durch öffentliche Gelder finanzierten Porno-Compilation (auch wenn es eher Pornokunst als Kunstporno ist). In 90er Video-Ästhetik und einer Collage werden Verbindungen zwischen Sexualität als Einverleibung, Früchten und Körpern als saftig, aber auch offen hergestellt. Im Zentrum steht das Körperteil, das am gnadenlosesten verschlingt, wenn es auch meistens eher mit dem Gegenteil assoziiert wird: der Anus.

Zu einer Infoseite zum Film

 

 

Adrineh Simonian – The Party

Adrineh Simonian macht in The Party ein Dinner for One der etwas anderen Art. Bei ihr wartet ein Happy End. Sie verknüpft das Schlemmen und die Sexualität und zwar mit der Pointe, dass beides nicht unbedingt hübsch und sauber abläuft, wenn es tatsächlich in vollen Zügen genossen wird.

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About The Author


Pat

Patrick ist Autor und Filmemacher. Er macht Dokumentarfilme und produziert mit Arthouse Vienna Queer, Feminist und Arthouse Porno.

Er hat mit "Feminismus fickt!" ein Buch über Perspektiven feministischer Pornoindustrie geschrieben.

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